Radtour: Entlang der Donau von Ulm nach Regensburg

Die Teilnehmer der Gruppe 2 der Donauradtour beim Start in Ulm.

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten liegen an der Donau: schöne Städte wie Ulm, Donauwörth, Ingolstadt oder Regensburg. Aber auch der Donaudurchbruch bei Kehlheim oder das Kloster Weltenburg sind Highlights am Wegesrand. Das dachten sich auch die 20 Radler des PWV Speyer, als sie sich am 14. Juni 2025 auf die gut 270 Kilometer lange 5-tägige Tour entlang des Flusses machten. Treffpunkt war der Speyerer Festplatz, wo die Räder in den bereitgestellten Bus mit Anhänger verladen wurden. Am Mittag erreichten die Teilnehmer Ulm, wo sie mit Sonnenschein und warmen Temperaturen begrüßt wurden.

Ein Bad in der Iller zur Abkühlung.

Kaum angekommen, trennten sich die Radler in zwei Gruppen. Während Gruppe 1 sogleich in Richtung Gundelfingen losradelte, fuhr Gruppe 2, auf deren Erlebnissen dieser Bericht beruht, zunächst gemütlich an der Iller entlang. Bald kam der erste Stopp, um sich von den „Strapazen“ bei einem Bad im Flüsschen zu erholen und erfrischt zum Kloster Wiblingen weiterzuradeln. Natürlich besichtigten die Speyerer dort die berühmte Bibliothek mit ihrem wunderschönen Deckenfresko, einem Meisterwerk des Rokoko. Doch schon bald ging es zurück nach Ulm, wo die Gruppe zunächst im Hotel eincheckte, bevor es zum Abendessen und anschließend zum gemütlichen Abendspaziergang ging. Urlaubs-Feeling kam auf angesichts der vielen Menschen, die an der Donau picknickten und fröhlich und entspannt das Wochenende in einer lauen Sommernacht genossen. Der Spazierweg führte vorbei am schön illuminierten Münster und mit einem Eis auf der Hand schlenderten die pfälzischen Besucher auf der Stadtmauer zurück zum Hotel.

Das beleuchtete Ulmer Münster.

Um 9 Uhr des darauffolgenden Tages war schließlich Abfahrt, zunächst mit Fotostopp am Ulmer Münster. Wolken am Himmel und gesunkene Temperaturen sorgten für eine angenehme Tour. Bald schon mussten die Speyerer jedoch kräftig in die Pedale treten, um dem sich ankündigenden Regen zu entkommen. „Radeln mit Speed – wer ist schneller: Der Regen oder die Radler?“, lautetet das Motto. Schließlich gewannen die Speyerer und erreichten Günzburg noch vor dem hereinbrechenden Wolkenguss. Glücklich überbrückten sie dort die Zeit mit Kaffee und Kuchen. Kaum war der Regen vorbei, ging es weiter nach Gundelfingen. Man kann sagen: ein super Timing der Radführer Helmut Back und Andreas Steffen! In Gundelfingen wurden die Zimmer des Hotels „Sonne“ bezogen. Inzwischen war auch der Wolkenbruch angekommen, was den Teilnehmern bei leckerem Essen in der Pizzeria aber nichts mehr ausmachte.

Am Montag, den 16. Juni, starteten die Radler wiederum um 9 Uhr und ließen Gundelfingen hinter sich. Erneut war das Wetter auf der Seite der Speyerer und sorgte mit angenehmen Temperaturen für eine schöne Tour: „wenn Engel reisen….“ Auf dem Programm stand vergnügliches Kneippen (Gesundheit ist wichtig!), wofür eine natürliche Kneippanlage in einem kleinen, klaren Bach genutzt wurde. Eine Kaffeepause in Höchstätt, ein Mittagssnack beim Italiener in Donauwörth eine herrliche Landschaft entlang der Donau sorgten für gute Stimmung, die bei einem Fotostopp festgehalten wurde.

Schloss Grünau.

Montag ist der Ruhetag des Hotels, in dem die PWVler übernachteten. Somit fiel das Abendessen im Restaurant aus. Also hieß es, Lebensmittel einkaufen und selber kochen. Der Einkauf wurde auf alle Räder verteilt und nach einigen anstrengenden Anstiegen erreichten die Speyerer Marxheim. Gemeinsam wurde frisches Gemüse geschnippelt und dazu eine schmackhafte Käse- und Wurstplatte gerichtet. Der geschlossene Biergarten war fest in Radlerhand, und so genoss die Gruppe 2 den Abend bei bester Stimmung. Was will man mehr?

Die Klosterkirche Weltenburg.

Bei sehr sonnigem und heißem Wetter ging es am Dienstag weiter in Richtung Ingolstadt. Dabei wurde das größte Auwaldgebiet Mitteleuropas durchquert. Auf dem Weg nach Neuburg tauchte auch bald das markante Renaissanceschloss am Horizont auf. Die Residenzstadt war finanziell schon immer gut ausgestattet, was an der beeindruckenden und schönen Architektur der Häuser erkennbar war.

Während einer kurzen Erfrischungspause am Jagdschloss Grünau erläuterten die Radführer die Entstehungsgeschichte des Schlosses, das von dem Wittelsbacher Otto Heinrich im Jahre 1520 für seine Ehefrau Susanna von Bayern errichtet worden war. Ursprünglich als Wasserschloss geplant, sind die Gräben heute verlandet. Das Schloss ist jedoch immer noch Teil des Wittelsbacher Ausgleichsfonds.

Endlich Weißwurst!

(Wikipedia: Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts, deren Erträge den Angehörigen des ehemals in Bayern regierenden Hauses Wittelsbach zukommen. Er wurde durch ein bayerisches Gesetz am 9. März 1923 im Rahmen der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Haus Wittelsbach und dem Freistaat Bayern gegründet. Weiterer Stiftungszweck ist die Bewahrung des ihm anvertrauten kulturellen Erbes der Wittelsbacher.)

Nach der Ankunft in Ingolstadt stärkte sich die Radlgruppe in der Mittagspause zunächst in einem italienischen Restaurant, bevor sie sich im Hotel einquartierte. Der Nachmittag war zur freien Verfügung und abends trafen sich die Speyerer zum gemeinsames Essen in einem Restaurant in der Ingolstadter Altstadt.

Die vollbeladene Zille.

Mittwoch, vorletzter Tag der Donauradtour. Erneut war das Wetter heiß und sonnig. Los ging’s in Richtung der Benediktinerabtei Kloster Weltenburg bei Kehlheim mit einem Zwischenstopp in Vohburg. Im Klosterhof der weltweit ältesten Klosterbrauerei herrschte reger Betrieb. Glücklicherweise hatte die Radlergruppe einen Tisch reserviert, aber das „Zeitfenster“ für den Genuss von Weißwürsten verpasst. Durch die hungrigen Blicke der Pfälzer, die inzwischen ihre geliebten Leberknödel, Saumagen, Bratwurst und Sauerkraut (schiefer Sack) vermissten, ließen sich die Gastwirte schließlich erweichen. Zu den Weißwürsten gab es süffiges Dunkelbier. Im Anschluss besichtigten die PWVler die Klosterkirche St.Georg, die im Stil des Spätbarocks errichtet wurde. Dabei „überforderte“ die überbordende Ausschmückung der Kirche mit Gold, Putten und Fresken fast die Besucher.

Die Walhalla.

Die geplante Fahrt mit der Fähre zum Donaudurchbruch im Anschluss musste wegen des niedrigen Wasserstandes aufgegeben werden. Als Ersatz stand allerdings eine „Zille“, ein Holzkahn, zur Verfügung, wobei bei den Tourteilnehmern zunächst große Skepsis herrschte, ob alle Räder sicher auf dem Kahn Platz finden würden. Mit der tatkräftigen Hilfe der männlichen Teilnehmer waren aber die schweren E- Bikes im Nu verladen. Belohnt wurden die frischgebackenen Donauschiffer mit einer gemütlichen Fahrt zum Donaudurchbruch, bei der der Bootsführer Erläuterungen zu den Felsen gab, die sich im Fluss befnden. Die Donau ist am Durchbruch zwischen den Felsen nur 80 Meter breit, jedoch 20 Meter tief. Der Weg führte schließlich weiter nach Regensburg. Eine letzte Hürde, nämlich eine hohe Wendeltreppe vom Radweg zur Brücke, musste noch genommen werden. Manche E-Biker entdecken dabei erstmals die Schiebehilfe ihres Rades.

Durch die Fahrt mit der Zille war es spät geworden, sodass die letzten 30 Kilometer nach Regensburg mit dem Zug absolviert werden mussten. Nach der Ankunft nahmen die Radler das Abendessen in einer zünftigen bayrischen Gaststätte ein, ehe sie zu Fuß zur Stadterkundung aufbrachen. Bei warmen Abendwetter waren – ähnlich wie in Ulm – viele Menschen an der Donau unterwegs. Der Spaziergang durch die wunderbar beleuchtete Stadt erzeugte ein bei den Speyerern ein wohliges Gefühl, und so stießen sie auf den letzten gemeinsamen Abend der Gruppe 2 mit geistigen Getränken im historischen Gewölbe eines Restaurants an.

Am letzten Tag, Fronleichnam, zeigte sich das Wetter weiterhin sonnig und heiß. Inzwischen wieder mit Gruppe 1 vereint, die schon einen Tag zuvor in Regensburg angekommen war, starteten die Radler mit Fronleichnamsgesängen im Ohr vom Dom kommend die Abschlusstour von Regensburg zur Walhalla in Donaustauf. Die Walhalla, ein klassizistischer Bau einem griechischen Tempel nachempfunden, wurde vom bayerischen König Ludwig I. erbaut. Die Innenräume sind mit Marmor ausgelegt und enthalten 132 Büsten und Gedenktafeln von Menschen und Ereignissen der deutschen Geschichte. Der fantastische Ausblick von der Walhalla aus über das Donautal beeindruckte dabei die Reisegruppe immens.

Blick von der Walhalla.

Bevor das Busunternehmen Pfadt die Tourteilnehmer abholte, stärkten sich die PWVler ein letztes Mal in einem Biergarten – jetzt mit allen 20 Radlern – ehe es um 15 Uhr zurück in Richtung Speyer ging, wo die Reisegruppe um 20 Uhr ankam.

Das Fazit: Die 5-tägige Tour war ein wunderbares und eindrucksvolles Erlebnis, in dessen Verlauf aus einer Schar von Radlern, die sich zum Teil nicht kannten, eine Gemeinschaft zusammengewachsen ist. Es gabe keine Unfälle oder Verletzungen und auch der Wettergott hat es gut mit den Radlern gemeint.

Ein großes Dankeschön für die perfekte Organisation gilt Elmar Weiler und Petra Tarjan, die die Gruppe 1 führten und Helmut Back und Andreas Steffen, die für die Gruppe 2 zuständig waren. Nach der Tour ist vor der Tour! Im nächsten Jahr geht es weiter…