Am Samstag, den 19. Juli 2025, machte sich eine Wandergruppe des Pfälzerwald Vereins Speyer unter der Leitung von Kerstin und Jürgen Trojan mit Fahrgemeinschaften auf den Weg zum Friedensdenkmal bei Edenkoben. Auf dem Programm stand die zweite Tour aus der Themenreihe „Kalter Krieg in der Pfalz“. Im Visier: der GSVBw 44 – St. Martin, die Abkürzung für den NATO-Bunker „Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr“
Die durchaus sportliche Wanderung begann mit einem idyllischen Wegabschnitt durch das malerische Edenkobener Tal, vorbei am Hilschweiher und entlang des plätschernden Triefenbachs. Bereits hier zeigte sich der Pfälzerwald von seiner schönsten Seite. Danach begann der stetige Anstieg über den Kohlplatz und den Benderplatz hinauf zum Schänzelturm, der die Wandergruppe mit einem schönen Ausblick belohnte und der perfekte Ort war, um die erste Pause einzulegen.
Zur Mittagszeit kehrten die Speyerer im „Haus an den Fichten“, einer Hütte des Pfälzerwaldvereins, erneut ein, wo sie eine abwechslungsreiche Speisekarte und freundliche Bewirtung erwartete. Derart gestärkt ging es weiter zum Höhepunkt der Tour: der Besichtigung des nie fertiggestellten NATO-Bunkers GSVBw 44 – St. Martin, einer sogenannten Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr aus der Zeit des Kalten Krieges.
Herr Kupper, Mitarbeiter der Tourist-Info St. Martin, führte die Wandergruppe sachkundig und mit großem Engagement durch das weitläufige unterirdische Areal. Die Bunkeranlage – mit einer konstanten Temperatur von 12 Grad recht kühl gehalten – bot nicht nur eine willkommene Abkühlung an diesem sommerlich heißen Tag, sondern vor allem faszinierende Einblicke in eine fast vergessene Epoche. Geschichten vom tödlichen Tauchunfall im über 50 Meter tiefen Brunnen des Bunkers oder von unterirdischen Weinproben mit bis zu 500 Gästen ließen die unwirtliche Anlage plötzlich sehr lebendig wirken.
Nach einer knappen Stunde verabschiedeten sich die Teilnehmer der Wanderung von ihrem „Guide“ und legten die letzten zwei Kilometer zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz am Friedensdenkmal zurück.
Mit insgesamt etwa 17 Kilometern und rund 500 Höhenmetern war die außergewöhnliche Tour sportlich anspruchsvoll, aber auch kulturell und historisch bereichernd – ein gelungene Reise in die Zeit des Kalten Krieges.