Rund 18 Kilometer Länge, 650 Meter Aufstieg, 590 Meter Abstieg – das kann man getrost als sportlich bezeichnen. Dieser Herausforderung stellten sich am Sonntag, den 8. Oktober, 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der fachkundigen Leitung von Andreas Steffen und Helmut Back. Mit dabei: der Australian Shepherd Sami.
Das Wetter war bestens, so dass die Wandersleute von der Speyerer Stadthalle aus mit Fahrgemeinschaften direkt den Wanderparkplatz in Burrweiler ansteuerten. Dort wurde ebenfalls nicht lange gewartet, denn es galt, die Weinsteigetappe Nummer 7 in Angriff zu nehmen. Nicht zuletzt ging es ja auch darum, Kilometer für den Weinsteig-Pokal des PWV-Speyer zu sammeln. Erstes Ziel: der Annaberg. Steil ansteigend führte der Weg zur Annakapelle hinauf, an der die Truppe die erste Trinkpause einlegte und den herrlichen Ausblick über die Rheinebene genoss. Wie schon erwähnt, war das Wetter hervorragend, so dass die Speyerer beste Weitsicht hatten.
Nach kurzer Pause ging es erstmal gemütlicher weiter. Schon bald erhielt der Weg seine besondere Note durch die ihn begleitenden Holzskulpturen des Gräfenhausener Künstlers Reinhold Müller, der knorrige Figuren und Tiere aus heimischem Holz geschaffen hat. Kurz vor der Trifelsblickhütte war das Werk Abgetaucht zu bewundern. Einfach mal abtauchen und eintauchen in die Schönheit des Pfälzer Waldes, könnte man denken. Bei der Rast an der Trifelsblickhütte erfreute sich die Wandergruppe bei Kaffee, Kuchen und ausgiebigen Gesprächen am wunderbaren Blick auf die Trifelsgruppe.
Schon bald führte der Weg über gut angelegte Pfade und an interessanten Skulpturen vorbei zum Dreimärker und zum Ritterstein 234 am Parkplatz Drei Buchen. Der Dreimärker ist ein 446 Meter hoher Gebirgspass, Der Name resultiert aus dem Zusammentreffen dreier Gemarkungsgrenzen: Burrweiler, Hainfeld und Edesheim. Ein kleines Kunstwerk stellt den Namen Dreimärker im Sinne eines Wortspieles in drei stilisierten Mark-Münzen dar.
Dort verließ die Wandergruppe den offiziellen Weinsteig und erklomm nach kurzem Anstieg die Meistersel, eine der unbekannteren Pfälzer Burgen, die nach neun Jahren Renovierung seit Oktober 2020 wieder öffentlich zugänglich ist. Alle drei Ebenen (Vorwerk, Unterburg, Oberburg) wurden von den Speyerern erkundet, die darüber hinaus spannende Informationen aus der Geschichte, dem Aufbau und der Wasserversorgung der Burg erhielten. Auch hier gab es wieder eine tolle Aussicht ins Tal.
Bei der verdienten Mittagspause im PWV-Haus Drei Buchen stärkten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so dass die Wanderung nach einer Stunde bei sehr angenehmen Temperaturen wieder aufgenommen werden konnte. Der Weg führte leicht bergauf und schon bald kamen die Sportwandererinnen und -wanderer am Fünf-Burgen-Blick vorbei (“Hast Du die fünf Burgen gefunden? Eisischa!” – es handelt sich hierbei vermutlich um einen Insiderwitz!). Trifels, Anebos, Münz (Scharfenberg), links Neuscharfeneck und rechts die Ramburg, die man an erblicken kann, wenn man den Kopf um 180 Grad dreht.
Weiter ging es vorbei an der imposanten Schildmauer der Burg Neuscharfeneck und dann in gemütlicher Geschwindkeit bis zur Landauer Hütte. Hier begann der Anstieg hinauf zum Orensfelsen. Von seiner Aussichtsplattform eröffnet sich ein Panoramablick vom Rebenmeer im Osten, über das Queichtal, hinein in den Pfälzerwald und über Annweiler auf die Burgendreifaltigkeit Trifels, Anebos und Münz im Westen. Unterwegs sahen die Speyererinnen und -speyerer einigen Drachenfliegern beim Starten zu und schon bald entsponnen sich Fachgespräche über Thermik und Aufwinde. Der Orensfels bot aber nicht nur einen grandiosen Blick – er war auch der richtige Rahmen für die leckere Überraschung, die die Sportler erwartete: ein Gläschen Eierlikör.
Nach diesem lukullischen Highlight schloss die Wandergruppe die Orens-Felsen-Schleife ab, machte sich auf den Weg zurück zur Landauer Hütte und stieg von dort auf teilweise recht steilem Weg hinunter zum Landeplatz der Drachenflieger direkt am Dernbacher Haus, dem Ziel der Wanderung, ab. Das vorbestellte Taxi wartete dort schon und brachte die Autofahrer zurück nach Burrweiler, um die dort abgestellten Fahrzeuge zu holen. Nach einer halben Stunde kehrten die “Fahrer” nach Dernbach zurück und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen es sich bei der Schlusseinkehr so richtig schmecken, bevor es nach Speyer zurückging.
Am Schluss waren sich alle Teilnehmer – inklusive Sami – einig: Es war eine sportliche Wanderung bei bestem Wetter, mit hervorragenden Ausblicken, interessanten Kunstwerken und Pfälzer Spezialitäten.